Stellungsnahme
SRF Impact Bericht “Machtmissbrauch in der Tantra-Szene?

Grenzen überschreiten, so ein bewegtes Thema.
Hast du schon mal deine oder Grenzen anderer überschritten?
Oder es war dir gar nicht bewusst, dass du eine Grenze von jemand anderen überschritten hast…bis er/sie es dir gesagt hat?


Jede*r hat bestimmt schon auf eine Art und Weise Grenzen überschritten. Seine eigenen oder deren anderer.

Als Lehrer*in oder Moderator*in in achtsamen Räumen und Events, da ist immer auch die Gefahr, dass dies passieren kann. Aber es muss nicht sein.

Was ich über die letzten Jahre gelernt habe, dank dem “leider andere” genau dies getan haben und viele Menschen negativ dabei involviert waren ist, dass ich als Lehrerin, Moderatorin, Coaching

- mir bewusst bin über die Power-Dynamic zwischen mir als Lehrer*in und den Teilnehmenden

- ich die Trauma-Reaktionen Fight-Flight-Freeze-Fawn kenne und weiss wie sie entstehen und wie damit umgehen

- Choice and Voice anbiete -  jeder darf frei wählen, ob er/sie etwas machen möchte oder nicht

-mir bewusst bin, dass wegen der Gruppendynamik die grosse Herausforderung besteht, dass Teilnehmende sich aus Angst vor z.B. Ausgrenzung, nicht auf ihr inneres Nein hören und sich nicht aus der Gruppe entfernen und somit die Übung mitmachen, obwohl sie das nicht wollen und ev. in eine TraumaReaktionen fallen.

- meine Teilnehmenden motiviere oder mit ihnen Übungen mache, damit jeder besser  “Nein fühlen, Nein sagen und ein Nein akzeptieren (sein eigenes oder das von jemand anderem) kann.


Wichtig ist, dass ich selber genug reguliert bin als Lehrerin. Dass ich wach bin, achtsam bin und präsent. Dass ich genau vorher erwähnte Gefahren frühzeitig sehe und dementsprechend handeln kann.

Als Dipl. Somatic Sex Educator & Sexological Bodyworker, habe ich das Privileg, dass ich mit Caffyn Jesse, Corinne Diachuk und Captain sehr erfahrene Lehrer hatte während meiner Ausbildung in Kanada. Die Schule besteht aus derBasis von Josef Kramer`s Sexological Bodywork - hat jedoch noch gewisse Komponente dazu genommen, welche in ihrer Sicht sehr wichtig sind, nämlich: Choice & Voice, Konsens, Trauma und Gender!

Niemand ist perfekt - doch was ich glaube, was ganz wichtig ist: Jeder Mensch darf die Wahl haben, ob er/sie eine Übung machen möchte oder nicht. Und dass die Kommunikation, das empathische Zuhören und das eingehen auf den Teilnehmenden sehr wichtig ist.

Bei uns an den Temple Nights in Steffisburg haben wir zusätzlich zu uns zwei Moderatoren jeweils 2-3 Angels (emotional support Menschen) welche Teilnehmende genau in solchen Momenten unterstützen. Wir (Moderation oder Angel) gehen mit dem Teilnehmenden ins Gespräch oder unterstützen sie emotional. Uns ist auch hier die Power-Dynamic bewusst, zwischen Moderator*in und Teilnehmenden und sind achtsam, die Teilnehmenden durch ihre Körpersprache und Reaktionen zu lesen und dementsprechend zu handeln. Fawn, ist eine sehr beliebte “Traum-Reaktion”, welche wir Menschen unbewusst einnehmen können: der Mensch sagt laut JA aber die Körpersprache zeigt ein klares Nein.

Falls du dies nicht kennst, es aber lernen möchtest - komme in eine meiner Kuschel & Grenzen Workshops oder buche 1-3 Einzelsitzungen Somatic Sex Coaching online oder in meiner Praxis in Thun.

Herzlich,
Paya

26.9.2025

Als Mitglied des

Somatic Sex Education Association (SSEA)

verpflichte ich mich für folgende Punkte:

  1. Der Hauptfokus und die primäre ethische Verantwortung der PraktikerInnen liegt auf dem Wohlbefinden der KlientInnen.

  2. Der/die PraktikerIn arbeitet daran, den/die KlientIn in der Erfahrung der Verkörperung und der ermächtigten, enthusiastischen Zustimmung zu unterstützen.

  3. Wenn in der Somatischen Sex Education Sitzung Berührungen eingesetzt werden, dann nur zum Zweck des Lernens und des Wachstums des Klienten.

  4. Während der Sitzung steht der/die PraktikerIn vollständig und konsequent im Dienst des persönlichen Wachstums und Lernens des/der Klienten/in.

  5. Der/die PraktikerIn verpflichtet sich zu seiner/ihrer eigenen professionellen Entwicklung und kontinuierlichen Selbstfürsorge.

  6. Der/die PraktikerIn ist sich der Attraktivität/Anziehungspotentials innerhalb der KlientInnen-PraktikerInnen-Beziehung bewusst und stellt sicher, dass der Fokus immer auf dem Wachstum und Lernen der KlientInnen liegt.

  7. Der/die Praktizierende praktiziert in einer Weise, die frei von narzisstischem Fokus auf Macht, Bewunderung oder sexueller Befriedigung ist.

  8. Das Eingehen einer Klienten-Praktiker-Beziehung beinhaltet einen Aufnahmeprozess (Intake Form), in dem Grenzen und Abgrenzungen klar dargelegt und vereinbart werden.

  9. Somatische Sex Educator, die als Certified Sexological Bodyworker praktizieren, haben sich zusätzlich verpflichtet, diese ethischen Grundsätze zu befolgen:

    Ethischer Kodex der Association of Certified Sexological Bodyworkers (Link).

    Danke

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